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Sexpositivität

Unter „sexpositiv“ verstehen wir eine positive Haltung gegenüber Sexualität, die auf Respekt, Akzeptanz, Einvernehmlichkeit und Selbstverantwortung basiert. Es geht dabei darum, sexuelle Bildung und Gesundheit zu fördern und Stereotypen, enge Moralvorstellungen und Tabus zu hinterfragen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Formen von Sexualität, die auf Einvernehmlichkeit (Consent) beruhen und unter Erwachsenen stattfinden, akzeptiert werden. Dabei ist nicht das Ziel, möglichst viel Sex zu haben oder möglichst ausgefallene Praktiken auszuüben: es soll kein Performancedruck aufgebaut werden. Stattdessen steht die sexuelle Selbstbestimmung im Mittelpunkt, sowie ein bewusster Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und Grenzen. Das Bild von Sexualität wird erweitert und umfasst viel mehr als Penetration. Es wird eine offene, achtsame Kommunikation gefördert, sowie ein transparenter und wertfreier Umgang mit sexuell übertragbaren Infektionen und Safer-Sex-Praktiken. Kurz gesagt, sexpositiv bedeutet für uns, einen offenen, bewussten und respektvollen Umgang mit der eigenen Sexualität und der Sexualität anderer zu pflegen und die Vielfalt der menschlichen Sexualität wertzuschätzen.

Wir möchten einen Raum schaffen, in dem Menschen zusammenkommen und ihre Sexualität in all ihren Facetten feiern und ausleben können. Dabei ist uns wichtig, dass sich alle möglichst frei und sicher fühlen. Unsere Party ist ein Ort des Experimentierens und Erforschens, aber auch ein Lernraum: Wir möchten die Teilnehmenden darin unterstützen, ihre sexuellen Bedürfnisse und Wünsche bewusst wahrzunehmen und zu kommunizieren sowie die eigenen Grenzen und die der anderen zu respektieren.
Wir wünschen uns eine Welt, in der ein bewusster, achtsamer Umgang mit Sexualität gelebt wird und Einvernehmlichkeit (Consent) dabei ganz selbstverständlich als Voraussetzung gilt. Mit der Party möchten wir einen Ort gestalten, an dem diese Vision Wirklichkeit werden kann. Dazu wünschen wir uns von allen Beteiligten, dass Sie aktiv Verantwortung übernehmen und auf sich selbst und andere achten.

Zielgruppe

Die Party richtet sich an alle Menschen, die sich mit den oben beschriebenen sexpositiven Werten identifizieren können – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, Beziehungsstatus oder Beziehungsform. Wir freuen uns auf eine vielfältige Gruppe von Menschen, die Lust darauf haben, sich auszuprobieren, zu experimentieren und ihre Sexualität zu feiern – in einer Umgebung, die von Offenheit und Akzeptanz geprägt ist. Dabei möchten wir sowohl Neulinge in der sexpositiven Welt als auch erfahrene Menschen ansprechen. Wir erwarten von allen Besucher*innen die Bereitschaft, sich mit den Themen Consent und Awareness auseinanderzusetzen.

Unser Ziel ist, einen Raum zu schaffen, in dem sich sowohl erfahrene Partygänger*innen als auch Neulinge wohlfühlen können. Wenn du nervös bist, ist das in Ordnung. Und denk dran: Du kannst auch einfach nur zum Tanzen kommen und es gibt keinen Druck, selbst aktiv zu werden. Wenn du noch unsicher bist, ob die Veranstaltung etwas für dich ist, lies die weiteren Fragen unten durch.

Ja, sehr gerne. Ob alleine, mit Partner*innen oder Freund*innen – alle Konstellationen sind willkommen. Für alle, die Lust haben, mit anderen in Kontakt zu treten, bieten wir spielerische Möglichkeiten dafür an. Du suchst bei der Party oder speziell im Playroom Leute, bei denen du mitmachen kannst? Suche Blickkontakt und wenn dieser erwidert wird, nähere dich und frage nach. Bitte beachte, dass viele Menschen mitten im sexuellen Kontakt ungestört bleiben wollen, auch wenn dieser (halb-)öffentlich stattfindet. Wer für sich sein möchte, darf das selbstverständlich auch. Es gibt Rückzugsmöglichkeiten für alle, die eine Ruhepause brauchen.

Du kannst bei der Anmeldung angeben, ob du Interesse an einem Austausch mit anderen Besucher*innen hast. Über den Zugang zu einer Telegram-Gruppe kannst du dann vorab mit anderen Partybesucher*innen in Kontakt treten. Triff dabei Sicherheitsvorkehrungen wie bei online vereinbarten Treffen üblich. Eine sexpositive Party kann ein eindrückliches Erlebnis sein. Sich mit anderen auszutauschen kann auch hilfreich sein, wenn du dich nach der Veranstaltung mit anderen über Erlebtes austauschen möchtest.

Die Party richtet sich nicht speziell an Menschen, die sich für BDSM interessieren bzw. entsprechende Praktiken ausüben. Ob Kinky oder nicht – alle sind willkommen. Kink Shaming akzeptieren wir bei der Party nicht. Genauso wenig soll der Druck/Eindruck entstehen, dass bestimmte Praktiken automatisch zu Sexpositivität dazugehören. Wir bitten euch, auch bei diesem Thema achtsam mit euch selbst und anderen umzugehen. Wenn dich der Anblick bestimmter Praktiken überfordert, höre auf dein Bedürfnis und verlasse die Situation bzw. den Raum.

Ja. Zu einer sexpositiven Haltung gehört auch, die Vielfalt der Beziehungsformen zu akzeptieren und wertzuschätzen.

Ja. Menschen aller Geschlechter und sexuellen Orientierungen sind willkommen und wir möchten mit euch die Vielfalt feiern. Gegenseitiger Respekt ist für uns Bedingung. Wir wollen einen möglichst sicheren Raum für alle schaffen und Queerfeinflichkeit dulden wir auf der Party nicht. Wir bitten alle Besucher*innen, bezüglich Gender und sexueller Orientierung sensibel miteinander umzugehen: Nehmt nicht anhand des Äußeren an, welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung eine Person hat. Wir freuen uns, wenn ihr euch beispielsweise beim Kennenlernen mit euren Pronomen vorstellt („Ich heiße … und nutze die Pronomen …“).

Ja, Voyeurismus ist in Ordnung. Auch dafür kann eine sexpositive Party ein wunderbarer Ort sein. Beachte dabei unbedingt einen angemessenen Abstand. Schauen ist in Ordnung, Objektifizieren und Bedrängen nicht.

Wir denken JA, wenn …

  • du offen und neugierig bist und Interesse mitbringst, eine spielerisch-lustvolle Atmosphäre zu erleben und mitzugestalten.
  • du bereit bist, anderen Menschen in ihrer Vielfalt wertschätzend und ohne Bewertung zu begegnen.
  • du neugierig bist, mehr über dich selbst, deine eigenen Grenzen und die anderer zu erfahren.
  • du bereit bist, Verantwortung für dich und andere zu übernehmen, indem du deinen Teil dazu beiträgst, dass sich alle möglichst wohlfühlen.
  • du bereit bist, dich mit Themen wie Kommunikation, Awareness und Consent zu beschäftigen.
  • du bereit bist, auch dein eigenes Verhalten zu hinterfragen.
  • du Lust hast, für den Abend in ein besonderes Outfit oder eine ganz andere Rolle zu schlüpfen (mehr zum Thema Dresscode s. Frage “Wie sieht das passende Outfit aus?”)
 
Ganz sicher NEIN, wenn …
 
  • du erwartest, bei der Veranstaltung auf jeden Fall Sex zu haben oder jemanden für Sex kennenzulernen.
  • es für dich (aus welchen Gründen auch immer) ein Problem darstellt, nackte Menschen bzw. Menschen in sexuellen Kontakten zu sehen.
  • du Grenzen anderer nicht respektierst. 
 
 

Veranstaltungsort und Räumlichkeiten

Wir legen den genauen Veranstaltungsort nicht offen, um die Sicherheit unserer Besucher*innen zu gewährleisten. Nur die Gäste, die ein Ticket erworben haben, erhalten den genauen Veranstaltungsort per E-Mail. Dadurch wird sichergestellt, dass keine unerwünschten Personen oder Gruppen die Veranstaltung stören oder unsere Besucher*innen belästigen können.
Wir verstehen jedoch, dass manche Teilnehmende genauere Informationen benötigen, um ihre An- und Abreise zu planen oder sich einfach sicherer zu fühlen. Deshalb bieten wir auf Anfrage weitere Informationen zum Veranstaltungsort an. Bitte kontaktiert uns bei Bedarf über come@natural-instincts.eu.

Das können wir in den uns zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten leider nicht anbieten. Es gibt einen Play-Room für alle, in dem wir aber Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stellen, falls ihr eher unbeobachtet sein wollt.

Ja. Im Chillout-Raum kannst du dich zurückziehen und erholen. Hier läuft keine laute Musik und es gibt gemütliche Sitzgelegenheiten. Du kannst dich hier mit anderen austauschen (bitte auf Lautstärke achten, es soll ein Ruheraum sein) oder auch einfach nur für dich allein eine Pause machen, etwas Wasser trinken oder einen Snack zu dir nehmen.

Der Veranstaltungsort ist nicht komplett barrierefrei. Wir sind gerade noch dabei, genauere Informationen zu den Barrieren vor Ort einzuholen und werden diese Informationen hier demnächst ergänzen. Gebt eure Bedürfnisse oder Rückfragen bitte bei der Anmeldung an und wir werden unser Möglichstes tun, dem gerecht zu werden.

Wir bitten dich, draußen zu rauchen. Damit es nicht zu kalt wird, stellen wir für draußen Decken zur Verfügung.

Anmeldeverfahren

Wir wünschen uns, dass keine Person „zufällig“ auf unserer Party landet, ohne sich mit unserem Konzept beschäftigt zu haben. Es sollte allen klar sein, dass sexpositive Werte und Consent für uns Grundvoraussetzungen sind. Außerdem schafft die Anmeldung Vertrauen, indem ihr uns einen kleinen Einblick gebt, wer ihr seid und warum ihr bei der Party dabei sein wollt.

Die Anmeldung für die Party läuft über das in der Beschreibung verlinkte Anmeldeformular und ist personalisiert. Wir bitten dich also, dich mit deinem vollständigen Namen und deiner E-Mail-Adresse anzumelden. Deine Daten behandeln wir selbstverständlich vertrauensvoll und DSGVO-konform.

Unser Wunsch wäre, alle Texte auch auf Englisch und in Leichter Sprache anzubieten. Leider haben wir das aktuell noch nicht geschafft, da wir die Party ehrenamtlich organisieren und begrenzte Kapazitäten haben. Wenn du Lust hast, Texte für uns zu übersetzen, melde dich gerne über come@natural-instincts.eu.

Uns ist bewusst, dass die Anmeldung eine Barriere darstellen kann. Das finden wir selbst problematisch, aber wir sehen im Moment keine andere Option für uns. Wir wollen die Teilnahme an der Party nicht von deinem Bildungsgrad oder deinen Sprachkenntnissen abhängig machen. Es geht uns auch nicht darum, die Anmeldungen untereinander zu vergleichen und nur diejenigen zuzulassen, die uns am besten gefallen. Es ist kein Wettbewerb, sondern unser Wunsch, ein wenig über dich zu erfahren. Wenn das Schriftliche für dich eine zu große Hürde darstellt, können wir in Einzelfällen anbieten, die Anmeldung über ein Telefongespräch durchzuführen. Schreib eine kurze Mail mit deiner Telefonnummer an come@natural-instincts.eu.

Wir wählen die Besucher*innen nach verschiedenen Kriterien aus, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden das passende Mindset und passende Erwartungen mitbringen. Außerdem ist uns Geschlechtervielfalt wichtig, da wir uns eine angenehme Atmosphäre für alle wünschen. Wir haben vorher mit vielen Menschen gesprochen und es hat sich gezeigt, dass sich insbesondere FLINTA (Frauen, Lesben, inter, non-binary, trans und agender Menschen) sicherer fühlen, wenn es eine vielfältige Geschlechterverteilung gibt und sie nicht deutlich in der Unterzahl sind. Bitte habt dafür Verständnis – es ist im Sinne aller Beteiligten, dass sich möglichst alle wohlfühlen.
Eine frühe Anmeldung ist hilfreich, so stehen deine Chancen auf ein Ticket besser. Wenn wir deine Anmeldung akzeptieren können, wirst du per E-Mail benachrichtigt und erhältst dann weitere Informationen (Location, ÖPNV-Anbindung, Infos zum Einlass usw.).
Falls wir zum Zeitpunkt deiner Anmeldung bereits genug Anmeldungen von einer bestimmten Geschlechtergruppe haben oder wir komplett ausgebucht sind, kann es sein, dass wir dir einen Wartelistenplatz anbieten.

Bitte gib uns nach der Anmeldung etwas Zeit, um diese zu bearbeiten. Beachte, dass wir diese Veranstaltung ehrenamtlich organisieren und habe etwas Geduld mit uns. Wir melden uns in jedem Fall bei dir – auch im Falle einer Absage.

Leider haben wir aufgrund begrenzter Kapazitäten nicht die Möglichkeit, allen Bewerber*innen eine Zusage zu erteilen. Es kann verschiedene Gründe geben, warum deine Anmeldung abgelehnt wurde, wie zum Beispiel eine unpassende Geschlechterverteilung oder eine nicht passende Erwartungshaltung. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Zeitgründen keine individuellen Begründungen geben können. Bitte nimm es nicht persönlich und versuche es gerne bei der nächsten Party wieder mit der Anmeldung.

Ticketkauf und Stornierung

Um einen möglichst sicheren Raum zu schaffen, erfolgt der Ticketverkauf nur mit Anmeldung und die Tickets sind personalisiert. Wenn du gute Chancen auf eine Teilnahme haben möchtest, melde dich frühzeitig an. Voraussichtlich wird es keine Abendkasse geben. Falls noch Tickets zur Verfügung stehen, informieren wir darüber auf unserer Website.

Wir wollen möglichst verhindern, dass der Eintrittspreis eine Hürde für den Besuch unserer Party darstellt. Wenn du bei der Party eine Schicht übernimmst (z.B. Garderobe), erhältst du freien Eintritt. Wenn du dir das vorstellen kannst, fülle bitte nicht das Anmeldeformular aus, sondern schreib uns direkt eine E-Mail an come@natural-instincts.eu.

Wir freuen uns über jede Unterstützung bei der Durchführung der Party und sind dankbar für dein Engagement. Bitte beachte, dass wir nur eine begrenzte Anzahl an kostenlosen Tickets anbieten können. Melde dich also möglichst bald bei uns.
Zum Hintergrund der Preisgestaltung: Es handelt sich um eine Non-Profit-Veranstaltung ohne Förderungen oder Sponsor*innen, die ehrenamtlich organisiert ist. Außerdem ist der Rahmen (Anmeldeverfahren, Consent-Workshops, Schulungen der Awareness-Personen etc.) für uns mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Wir haben so kalkuliert, dass die Preise möglichst günstig sind und das Team (Artists, Awareness usw.) dennoch fair bezahlt werden kann.

Falls du doch nicht wie geplant teilnehmen kannst, klicke in der Zusage-Mail, die du von uns erhalten hast, auf den “Absagen”-Button. Wenn du deine Absage spätestens bis zum 24.5.2023 um 22:00 auslöst, garantieren wir dir eine Rückerstattung des Ticketpreises. Bitte beachte, dass es aufgrund von Bearbeitungszeiten und eventuellen Banklaufzeiten einige Tage dauern kann, bis das Geld auf deinem Konto eingeht.

Wenn du später absagst, können wir keine Rückerstattung garantieren. Wir bitten dich aber dennoch, abzusagen, falls du nicht kommst. Wenn durch die Ticketrückgabe wieder Plätze frei werden, erfolgt die Vergabe dieser Plätze über die Warteliste. Sofern eine Person auf deinen Platz nachrückt, kann es sein, dass wir dir dein Geld erstatten können.

Die Tickets sind personalisiert und können nicht an andere weitergegeben werden. Du kannst keine konkrete Person vorschlagen, an die du im Fall einer Absage deinen Platz übergeben möchtest.

Einlass und Ankunft auf der Party

Der Einlass findet zwischen 22 und 1 Uhr statt. Bei der Anmeldung kannst du außerdem ein Zeitfenster für den Einlass auswählen. Diese zeitliche Organisation hilft uns dabei, Wartezeiten zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass alle Besucher*innen in Ruhe begrüßt und eingewiesen werden können.

Ein gültiges Ticket garantiert dir nicht automatisch den Einlass zur Party. Wir behalten uns vor, am Einlass Fragen zu stellen, um einen persönlichen Eindruck von dir zu erhalten und den Einlass ggf. abzulehnen. In diesem Fall erstatten wir dir den Ticketpreis. Wir bitten um dein Verständnis und deine Kooperation, um eine sichere und angenehme Party für alle zu gewährleisten.

Sollte es zu Auffälligkeiten bzw. Verstößen gegen den Code of Conduct durch dich kommen, behalten wir uns vor, dich des Partygeländes zu verweisen. In diesem Fall erhältst du keine Rückerstattung des Eintrittsgelds.

Vor Ort wird es einen Lageplan geben, in dem alle wichtigen Bereiche wie Tanz- und Chillout-Area, Playroom, Infopoint, Garderobe, Toiletten etc. eingezeichnet sind. Zum anderen gibt es beim Einlass eine kurze Einführung durch das Personal, das dich über die verschiedenen Bereiche der Party informiert und Fragen beantwortet. Ein weiterer Anlaufpunkt für Fragen und Orientierung ist der Infopoint, an dem während der gesamten Party Ansprechpersonen zur Verfügung stehen. Hier kannst du auch Anregungen und Feedback loswerden.

Selbstverständlich gibt es bei unserer Party die Möglichkeit zum Umziehen. Außerdem planen wir eine betreute Garderobe und/oder Schließfächer zum Aufbewahren deiner Sachen (steht noch nicht ganz genau fest). Da wir nur begrenzt Platz haben, bitten wir dich, nur die Dinge mitzubringen, die du wirklich brauchst.

Nein, Handys dürfen nicht mit auf die Party genommen werden, sondern müssen an der betreuten Garderobe und/oder in den Schließfächern verbleiben. Es wird eine Fotowand mit Fotografin geben. Das ist der einzige Ort, an dem Fotos der Besucher*innen gemacht werden.

Consent

Consent ist die Zustimmung einer Person zu einer bestimmten Handlung oder Aktivität, die von einer anderen Person oder Gruppe ausgeführt wird. In Beziehungen und sexuellen Kontexten bezieht sich Consent auf die Zustimmung aller beteiligten Personen zu einvernehmlichen Handlungen. Die Abkürzung FRIES kann dir helfen, das Prinzip der Einvernehmlichkeit (Consent) besser zu verstehen und anzuwenden.

  • Freely given (freiwillig gegeben): Jede Form von Zustimmung muss freiwillig gegeben werden, ohne Zwang, Druck oder Nötigung von außen. Es muss genug Zeit gegeben sein, um über die Entscheidung nachzudenken. Wenn eine Person nicht frei entscheiden kann, ob sie zustimmt oder nicht, liegt kein einvernehmlicher Sex vor.
  • Reversible (umkehrbar): Eine Zustimmung kann jederzeit widerrufen werden. Wenn eine Person während des Sex ihre Zustimmung widerruft, ist es wichtig, dass die andere Person sofort aufhört.
  • Informed (informiert): Eine Zustimmung muss auf informierten Entscheidungen beruhen. Alle Beteiligten sollten wissen, worauf sie sich einlassen und welche Handlungen sie akzeptieren. Es ist wichtig, dass jede Person klar versteht, wozu sie zustimmt.
  • Enthusiastic/Engaged (begeistert bzw. aktiv): Es ist wichtig, dass alle Beteiligten aktiv und ausdrücklich einverstanden sind, anstatt nur widerwillig oder passiv zuzustimmen.
  • Specific (spezifisch): Eine Zustimmung sollte klar und spezifisch sein. Jede Person hat ihre eigenen Grenzen und es ist wichtig, dass die Beteiligten darüber sprechen, welche Handlungen sie akzeptieren und welche nicht. Es ist wichtig, dass die Zustimmung für jede einzelne Handlung gegeben wird.
  • Sei konkret und vermeide vage Aussagen wie „Wollen wir?“, sondern frage konkret, was du tun möchtest, und hole dir eine explizite Zustimmung:
    • „Ist es okay, wenn ich …?“
    • „Möchtest du, dass ich …?“
    • „Bist du einverstanden, wenn ich …?“
    • „Hast du Lust auf …?“
  • Stelle auch offene Fragen, nicht nur Ja/Nein-Fragen, das macht es einfacher für dein Gegenüber.
    • „Worauf hast du Lust …?“
    • „Wie fühlt sich das an?“
    • „Wie möchtest du angefasst werden?“
    • „Wie findest du …?”
  • Manchmal ist es auch schwierig, auf offene Fragen zu antworten. Biete Alternativen an:
    • Würdest du es bevorzugen, wenn ich …?
    • Möchtest du eine Pause machen?
    • Möchtest du etwas anderes machen?
  • Ein Consent-Gespräch kann durchaus sexy sein. Wenn ihr schon eine gemeinsame Basis habt und beide offen seid euch weiterhin näher zu kommen, kannst du auch etwas expliziter werden:
    • Ich hätte jetzt Lust …, bis du kommst. Was hältst du davon?
    • Es würde mich total anmachen, wenn du jetzt …
    • Möchtest du mir eine Fantasie von dir verraten?
    • Darf ich dir eine Fantasie von mir erzählen?
    • Stehst du auf …?
  • Es ist wichtig, dass du die Formulierung an die Situation und die Person anpasst.
  • Respektiere die Grenzen und Wünsche der anderen Person und setze keine Erwartungen an die Antwort. Mache deutlich, dass es okay ist, „Nein“ zu sagen oder Grenzen zu setzen. Wenn dein Gegenüber „nein“ sagt bzw. nicht zustimmt, akzeptiere das umgehend und freundlich (z.B. „Danke, dass du deine Grenze äußerst.“). Consent ist nicht verhandelbar.
  • Achte auf deine Körpersprache und die deines Gegenübers. Auch bei einem verbalen Ja kann es sein, dass die Körpersprache etwas anderes vermittelt. Frage nochmals nach, falls du unsicher bist.
  • Wiederhole ggf. die Antwort der anderen Person, um sicherzustellen, dass du es richtig verstanden hast.
  • Kläre ab, ob die andere Person nüchtern genug ist, um ihr Einverständnis geben zu können.

Die von uns angebotenen Consent-Workshops sind kostenlos.

Wir stellen nach und nach zusätzliche Termine online, damit möglichst viele Personen den verpflichtenden Consent-Workshop bereits vor dem Partytag besuchen können. Wer den Workshop nicht vorab absolvieren kann, holt dies direkt vor dem Einlass zur Party in einem Kurzworkshop nach. Für den Kurzworkshop am Tag der Party ist keine gesonderte Anmeldung notwendig.

Awareness

Für uns bedeutet Awareness im Zusammenhang mit Veranstaltungen, dass alle Beteiligten (Veranstalter*innen, Besucher*innen, Personal und Künstler*innen) Verantwortung für sich selbst und den geteilten Raum übernehmen. Alle bemühen sich um einen achtsamen Umgang miteinander, informieren sich und tragen aktiv dazu bei, Gewalt und gesellschaftliche Strukturen der Ungleichheit abzubauen.

  • Gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse werden auch bei Veranstaltungen abgebildet: Diskriminierung, Grenzüberschreitungen, Gewalt kommen vor. Bei einer sexpositven Party machen wir uns besonders verletzlich (ggf. wenig bekleidet, sexuelle Situationen), daher ist Awarenessarbeit hier besonders wichtig.
  • Awarenessarbeit soll alle sensibilisieren und dabei helfen, einen bewussten Umgang mit den eigenen Grenzen und Bedürfnissen zu finden und diese ebenso bei anderen wahrzunehmen und einzuhalten.
  • Im Idealfall kann Awarenessarbeit durch diese Sensibilisierung präventiv wirken, also Grenzüberschreitungen vorbeugen.
  • Wenn Grenzüberschreitungen stattfinden, wird das Awarenessteam aktiv und unterstützt Betroffene.
  • Awareness zieht sich durch alle Bereiche der Veranstaltung: Von der Veranstaltungsankündigung über das Booking, die Zusammensetzung des Teams, die Türpolitik bis hin zur Raumgestaltung und der Organisation der An- und Abreise.
  • Definitionsmacht: Jede Person hat die Macht, ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle zu definieren. Das Awareness-Team respektiert und akzeptiert diese Definitionsmacht und orientiert sich daran, wie die betroffene Person ihre Erfahrungen beschreibt und empfindet.
  • Parteilichkeit: Das Awareness-Team steht auf der Seite der betroffenen Person. Ihr wird geglaubt und sie wird dabei unterstützt, ihre Grenzen und Bedürfnisse zu wahren und sich sicher zu fühlen. Das Awareness-Team handelt nicht aus der Perspektive der Gewalt ausübenden Personen, sondern setzt sich für die Bedürfnisse und den Schutz der Betroffenen ein.
  • Intersektionalitätsbewusstsein: Das Team ist sich darüber bewusst, dass verschiedene Formen von Unterdrückung und Diskriminierung miteinander verknüpft sein können und dass betroffene Personen unter Umständen nicht alle Personen im Awareness-Team als vertrauensvolle Ansprechperson wahrnimmt. Alle im Team sollen auch reflektieren, wann sie selbst diskriminierend oder gewaltsam gehandelt haben.
  • Zusammenarbeit mit dem gesamten Party-Team: Das Awareness-Team arbeitet eng mit dem Security-Team zusammen, welches sich mit den Gewalt ausübenden Personen beschäftigt und ggf. Konsequenzen für Übergriffe durchsetzt. Außerdem findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Awareness-Personen, Barpersonal und dem gesamten Team statt.
  • Geteilte Verantwortung: Wir wollen die Verantwortung auch auf alle Partybesucher*innen übertragen und euch ermächtigen, aufeinander zu achten. Wenn zum Beispiel eine Person das allgemein festgelegte Safeword „ROT“ laut ausspricht, sollen Umstehende aufmerksam sein und ggf. Hilfe holen.

Ihr erkennt unser geschultes Awareness-Team an einheitlich schwarzer Kleidung und einem reflektierenden Warnkragen. Das Awareness-Team ist am Info-Point erreichbar und bewegt sich auch in den Räumen.

Wir nehmen Übergriffe und unangemessenes Verhalten sehr ernst und werden je nach Schwere der Handlung angemessen reagieren. Das Awareness-Team kümmert sich bei Bedarf um betroffene Personen, bietet ein Gespräch und Unterstützung an und geht auf die Bedürfnisse der betroffenen Personen ein. Ggf. verweisen wir euch auf professionelle Ansprechpersonen bzw. Beratungsstellen für Betroffene. Wenn die betroffene Person möchte, dass die Person, die übergriffig gehandelt hat, die Party verlässt, werden wir das umgehend umsetzen.

  • Verbale, körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt: z.B. gemeine Sprüche, unangebrachte/intime Fragen, Beleidigungen, Belästigungen und Drohungen.
  • Manchmal ist Diskriminierung für Außenstehende kaum wahrnehmbar. Sei dir bewusst, dass andere Personen Grenzverletzungen und Diskriminierungen wahrnehmen können, auch wenn du sie nicht siehst.
  • Was als respektlos/diskriminierend empfunden wird oder was ein Übergriff ist, bestimmt immer die betroffene Person.
  • Bist du von einer konkreten grenzverletzenden Situation betroffen, stehen deine Bedürfnisse im Mittelpunkt, nicht die der verursachenden Person.
  • Diskriminierung und Grenzüberschreitungen passieren oft unabsichtlich. Das macht das Erleben der Diskriminierung nicht weniger schlimm. Es zeigt, wie wichtig es ist, das eigene Bewusstsein bei allen zu fördern. Wir wünschen uns, dass dieses Unwissen zu Wissen wird und so zu einer Veränderung des eigenen Verhaltens werden kann. In diesem Sinne möchten wir einen Dialog ermöglichen. Letztendlich entscheidest aber du als betroffene Person, ob du ein (ggf. moderiertes und begleitetes) Gespräch mit der Person möchtest, von der die Diskriminierung ausging.

Wenn du dich auf der Party unwohl fühlst, ist es wichtig, dass du dich umgehend um deine Sicherheit und dein Wohlbefinden kümmerst. Du bist nicht allein und es ist in Ordnung, um Unterstützung zu bitten.
Folgendes kannst du tun:

  • Suche Unterstützung: Wenn du dich unwohl fühlst, suche nach Personen, denen du vertraust und die dir helfen können. Das können Freund*innen, Awarness-Mitarbeitende, Barpersonal, Teile des Orga-Teams oder Sicherheitspersonal sein.
  • Nutze den Rückzugsraum: Im Chillout-Raum kannst du dich zurückziehen und erholen. Dort kannst du dich mit anderen austauschen oder auch einfach nur eine Pause machen, etwas Wasser trinken oder einen Snack zu dir nehmen.
  • Melde Grenzüberschreitungen: Wenn du das Gefühl hast, dass deine Grenzen überschritten wurden, überlege, ob du den Vorfall melden möchtest. Wende dich ans Awareness-Team.
  • Verlasse die Party: Wenn du dich unwohl fühlst oder das Gefühl hast, dass deine Grenzen überschritten werden, verlasse die Party. Du bist nicht verpflichtet, eine unangenehme Situation auszuhalten.

Vorbereitung

Lies alle Infos zu der Party durch und stelle ggf. Rückfragen an uns. Überlege dir vorher, was du dir von der Veranstaltung erhoffst und kommuniziere dies ggf. mit deiner Begleitung. Überlege dir vorab, wo für dich Grenzen liegen könnten. Wenn du vorhast, auf der Party sexuell aktiv zu werden, empfehlen wir einen STI-Test. Dieser wird z.B. beim Gesundheitsamt Stuttgart oder der AIDS-Hilfe Stuttgart kostenlos angeboten. Bedenke, dass du dich möglichst früh um einen Termin kümmern solltest, damit du rechtzeitig deine Ergebnisse erhältst. Aber selbst, wenn das nicht mehr bis zur Party klappt, ist es immer eine Überlegung wert, einen solchen Test machen zu lassen.

Die Party bietet dir die Gelegenheit, in eine ganz eigene Welt der Fantasie einzutauchen, den gewohnten Alltag zu verlassen und dich möglichst frei zu fühlen. Um eine solche Atmosphäre zu schaffen, wünschen wir uns, dass alle sich auch mit ihren Outfits auf die Party einstellen. Wir möchten keinen strikten Dresscode durchsetzen, sondern euch ermutigen, euch mit eurem Outfit kreativ auszuleben und so zu präsentieren, wie ihr euch wohlfühlt. Es geht also nicht in erster Linie darum, möglichst viel Haut zu zeigen – wobei auch das absolut willkommen ist. Wer möchte, darf sich gerne dem Motto “NATURAL INSTINCTS” entsprechend in Schale werfen: Flatter als Paradiesvogel herbei, schmücke dich mit allem, was die Blumenwiese hergibt, oder verwandle dich für eine Nacht in eine*n Feenkönig*in. Ranken, Blüten, Naturmaterialien, Netz, Spitze, Lack, Plüsch, Ketten, Tüll, Fesseln, Perücken, grün/metallic/bunt/monochrom, funkelnd, schillernd, ausgefallen…! Hier findest du Inspiration. Wenn du unsicher bist und konkrete Fragen zum Thema Outfit hast, schreib uns: come@natural-instincts.eu.

Ja. Wir freuen uns über kreative Outfits, da sie zu einer besonderen Atmosphäre beitragen, sie sind jedoch keine Pflicht. Für diejenigen, die bei einer sexpositiven Party mehr Haut zeigen wollen, ist es meist angenehmer, wenn auch andere Gäste sich ausgefallener und/oder freizügiger kleiden. Das Wichtigste ist jedoch, dass du dich wohlfühlst. Wenn du in einem schlichteren Outfit erscheinst, bieten wir dir bei der Party die Möglichkeit an, dich z.B. mit Glitzer zu verzieren.

Nein. Die Ideen sollen lediglich eine Inspiration sein. Wir freuen uns über kreative Outfits, da sie zu einer besonderen Atmosphäre beitragen. Aber wir wollen dich nicht unter Druck setzen oder zum Kauf teurer Kostüme drängen. Anbei ein paar kostengünstige Anregungen, wenn du ein ausgefallenes Outfit tragen möchtest:

  • Stöber auf Flohmärkten oder in Kleinanzeigen.
  • Leihe Dinge aus oder bastle selbst.
  • Tausche mit anderen Ideen und Materialien aus.

Offenheit und Lust auf neue Erfahrungen. Wir bitten dich, eine Tasche, einen Beutel oder Rucksack für deine Kleidung mitzubringen, damit es einfacher ist, die Sachen an der Garderobe aufzubewahren. Wir stellen Papiertücher, Lecktücher, Kondome, Gummihandschuhe und Desinfektionsmittel zur Verfügung, aber sicherheitshalber ist es super, wenn du Hygieneartikel für dich selbst einpackst. Vor Ort gibt es keine Duschen. Wenn du dich am Waschbecken waschen möchtest, kannst du ggf. Utensilien dafür mitnehmen (Waschlappen, kleines Handtuch). Du kannst auch Sexspielzeug, Seile und andere Utensilien mitbringen, die du bei der Party einsetzen möchtest. Kleine Snacks (z.B. Energieriegel) kannst du ebenfalls einpacken. Leitungswasser wird es kostenlos auf der Party geben. 

Waffen und andere gefährliche Gegenstände, Kameras, eigene Getränke, Drogen.

Was wird bei der Party angeboten?

  • Auf der Party wird Alkohol ausgeschenkt. Wir bitten euch, Alkohol in Maßen zu konsumieren.
  • Die Erfahrung einer sexpositiven Party kann aufregend sein, aber eventuell auch herausfordernd oder überfordernd. Sei also insgesamt sehr achtsam mit Rauschmitteln aller Art.
  • Wenn du im Kontakt mit anderen feststellst, dass dein Gegenüber unter dem Einfluss von Substanzen steht, sei besonders achtsam. Wartet lieber ab, trinkt Wasser und unterhaltet euch in Ruhe. Im Rausch kann Einvernehmlichkeit nicht stattfinden.
  • Während es bei übergriffig handelnden Personen häufig strafmildernd interpretiert wird, wenn sie zum Zeitpunkt des Übergriffs nicht nüchtern waren, wird es bei Betroffenen oft gegenteilig gedeutet. Dafür möchten wir sensibilisieren. Achte also auf dich selbst, wenn du Kontakt mit anderen aufnehmen möchtest: Bist du in einem Zustand, in dem du die Grenzen deines Gegenübers wahrnehmen und akzeptieren kannst?

Wir sind aktuell noch dabei, das zu klären. Infos folgen.

Nach der Party

Wir sind dankbar für dein Feedback. Kontaktiere uns gern nach der Veranstaltung über come@natural-instincts.eu.

Eine sexpositive Party kann ein eindrückliches Erlebnis sein. Es ist sinnvoll, sich Zeit für Aftercare zu nehmen. Das kann vielfältig aussehen: Sich mit anderen Besucher*innen oder Vertrauenspersonen austauschen, im Stillen reflektieren, Feedback an die Veranstaltungen geben usw. Wenn du professionelle Unterstützung im Anschluss benötigst, melde dich gerne bei uns (come@natural-instincts.eu) und wir verweisen dich an entsprechende Stellen.